Große Freude wie noch nie

Große Freude wie noch nie

In unserer Stadt wohnen viele gute Menschen. Das gerät bei den ganzen kritischen Meldungen manchmal aus dem Blick. Ausgelöst durch einen Bericht im „Stadt Spiegel“ bekam das Café Pflaster zum neuen Jahr eine Zuwendung von 2 000 Euro.

Wenige Tage zuvor hatte auch die Mönchengladbacher Tafel, die bedürftige Menschen mit Lebensmitteln versorgt, durch dasselbe Ehepaar 6 000 Euro erhalten. Die Spender wollen kein großes Trara darum machen und meiden die Öffentlichkeit.

In der Ausgabe vom 28. Dezember schrieben wir über dringend benötigte Hilfe für die Obdachlosen der Stadt. Das veranlasste ein Ehepaar, „Jo und An“, im Café Pflaster an der Brucknerallee in Rheydt einen Briefumschlag mit dem entsprechenden Zeitungsausschnitt und vier 500 Euro-Scheinen abzugeben.

Dirk Goedeking, Leiter an der Brucknerallee 37, erzählt: „Unser Café war wie immer morgens zum Frühstück sehr gut besucht. Da betritt ein mir unbekannter älterer Herr das Café und übergibt mir ein Kuvert. Danach verlässt er nach wenigen Sätzen über den Verwendungszweck sofort unser Café.“

Als das Kuvert geöffnet wurde, waren das Staunen und die anschließende Freude riesengroß, denn vier nagelneue Fünfhunderter lagen mit einem Zettel und dem Stadt Spiegel-Bericht darin. Als Ansprechpartner waren Josef Vitz, der pensionierte Polizeibeamte, der als Ehrenamtler die Arbeit im Café Pflaster unterstützt, und Brigitte Bloschak, Fachbereichsleiterin der Gefährdetenhilfe, angegeben.

Nach einem Austausch von Josef Vitz mit Monika Bartsch, Vorsitzende der Mönchengladbacher Tafel, ist so viel bekannt: „Jo und An“, die anonymen Spender, hatten Geld für den Kauf eines neuen Autos zurückgelegt. „An“ ist leider erkrankt und der Autokauf nicht mehr dringend vonnöten. Das Ehepaar hatte sich stattdessen entschieden, der Tafel und den Besuchern der beiden Café Pflaster die Geldsumme anonym zu spenden. Brigitte Bloschak: „Solch einen Geldsegen hatten wir noch nie. Das war für uns etwas ganz Außergewöhnliches. Auf diesem Weg, über den Stadt Spiegel, sagen wir im Namen aller Besucher und des Teams den anonymen Spendern ein herzliches Danke für dieses unerwartete Neujahrsgeschenk!“

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Das Projekt Café Pflaster wendet sich an Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten. Dies können beispielsweise akute oder drohende Obdachlosigkeit, Suchterkrankungen, psychische Auffälligkeiten, finanzielle, aber auch soziale Armut sein. Viele dieser Menschen zählen zu den so genannten „Tagesobdachlosen“, die sich alltäglich an bekannten Szeneplätzen der Innenstadt und in einem der beiden Café Pflaster aufhalten.

Beide Café Pflaster in Rheydt und Gladbach bieten den Gästen täglich ein preiswertes Frühstück. Einmal in der Woche wird ein kostengünstiges, selbstgekochtes Mittagessen angeboten. Ergänzend dazu besteht die Möglichkeit zu duschen oder Wäsche zu waschen.

(StadtSpiegel)