Gemeinsam geht es besser

Gemeinsam geht es besser

„Geteiltes Leid ist halbes Leid“ – so geht das alte Sprichwort und es ist was Wahres dran. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen so einen großen Zulauf hat.

Leiter Georg Meurer, Ina Lauterbach und Nadiye Yuvarlak können von einem konstant hohen Bedarf – und sogar einem Zuwachs in den Anfragen – berichten.

„Wir bekommen außerdem immer mehr professionelle Anfragen, etwa aus dem Gesundheitsbereich oder auch vom Arbeitsamt“, erzählt Meurer stolz, „unsere gute Arbeit hat sich herumgesprochen, das Netzwerk funktioniert.“ Umgekehrt kommen Ärzte und Spezialisten gerne zur Kontaktstelle, um Vorträge oder offene Sprechstunden zu halten: „Viele machen das sogar ohne Honorar, das freut uns sehr“, betont Ina Lauterbauch.

Insgesamt 120 Gruppen werden durch die Selbsthilfe-Kontaktstelle betreut, 40 davon treffen sich im Haus des Paritätischen an der Friedhofstraße in Rheydt, der Rest verteilt sich quer über das Stadtgebiet. Die Themen reichen von chronischen Erkrankungen, über Behinderungen, Suchtprobleme und psychischen Erkrankungen bis zu sozialen Themen. „In den vergangenen Jahren haben sich die Themen Trennung / Scheidung und Depression immer weiter nach vorne geschoben“, weiß Georg Meurer zu berichten. „Da spiegelt sich ganz klar ein gesellschaftliches Phänomen in der Selbsthilfe wider“, bestätigt Ina Lauterbach. Und diese Themen sind universell. Auch interkulturell betrachtet sind dies die Themen, die die Menschen umtreiben, weiß Nadiye Yuvarlak, die für das Projekt „interkulturelle Öffnung der Selbsthilfe“ verantwortlich zeichnet. Die erste Phase des Projektes bestand darin, die Angebote des Paritätischen und der Selbsthilfe-Kontaktstelle in die Vereine, Gemeinden und Treffpunkte der Migrationsgesellschaft zu tragen. Auch in Geschäften, Arztpraxen und mehr wurden die Flyer verteilt.

Seit dem vergangenen November gibt es nun eine Selbsthilfegruppe für Frauen mit psychischen Belastungen und Depression in türkischer Sprache, die sich jeden Dienstag von 17.30 bis 19.30 Uhr im paritätischen Zentrum trifft. „Unsere interkulturelle Arbeit geht aber weit über die Selbsthilfe hinaus“, berichtet Nadiye Yuvarlak, „wir sind so ein bisschen Drehscheibe für Anfragen aller Art geworden.“ „Das Haus ist präsenter geworden für Menschen mit Migrationshintergrund, wir sind aber noch lange nicht am Ende angelangt. Wir werden den Selbsthilfegedanken weiter in die Öffentlichkeit tragen“, bekräftigt Yuvarlak.

Dazu gibt es ab sofort sechs Mal im Jahr den Newsletter der Selbsthilfe-Kontaktstelle, auch bei Facebook ist man inzwischen präsent. Außerdem gibt es zwei Mal im Jahr die Selbsthilfe-Info und Flyer.

(Report Anzeigenblatt)