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Fasan, die andere Grundschule

Fasan, die andere Grundschule

Seit 2016 hat die Elterninitiative Fasan das Projekt der ersten freien aktiven Schule verfolgt. Jetzt ist das Kernteam am Ziel.

Im Sommer geht es los – als halbzügige Grundschule (1. und 2. Schuljahr) mit Kindern im Alter zwischen fünf und acht Jahren. Sie sollen in altersgemischten, kleinen Gruppen unterrichtet werden. In den folgenden Schuljahren wird die Grundschule perspektivisch zur weiterführenden Schule ausgebaut. „Alle Kinder, die im Sommer bei uns starten, können nach der vierten Klasse weitermachen und einen Schulabschluss ihrer Wahl machen“, kündigt Jürgen Steinmetz an. Alle Vorgaben wären erfüllt, der Antrag an die Bezirksregierung zeitnah gestellt.

Die Fasan-Grundsätze lehnen sich an die Pädagogik von Maria Montessori und Rebeca und Mauricio Wild an. Selbstbestimmtes Lernen und ein gleichwertiges Miteinander sind wesentliche Merkmale, die Lehrer werden als „Lernbegleiter“ verstanden, die für jedes Kind und seine Entwicklung aufmerksam sind. Von Anfang an werden die Interessen und Bedürfnisse der Kinder konsequent eingebunden. Vorgesehen ist ein täglicher Stuhlkreis, bei dem gemeinsam festgelegt wird, was für Lernangebote es gibt bzw. welche Lernangebote sich die Kinder wünschen. Daran schließt sich die freie Lernzeit an. Vorgesehen sind Zeiten von 8.45 bis 13.30 Uhr, als weiterführende Schule entsprechend länger.

Von den Lerninhalten her orientiert sich Fasan an den Grundschulrichtlinien des Landes NRW, „dennoch gibt es einige Unterschiede zu staatlichen Regelschulen“, betont Daniela Bornträger. Fasan verzichtet auf einen klassischen Stundenplan, gibt keine festen Zeiten vor und stellt keine Zeugnisse aus. Regelmäßig stattfindende Lernentwicklungsgespräche zwischen Lernbegleiter, Kind und Eltern sollen für das notwendige Feedback sorgen.

Fasan ist eine Schule in privater Trägerschaft, das heißt die Eltern müssen Schulgeld zahlen. „Freie Ersatzschulen werden leider nur zu 87 Prozent vom Land bezuschusst“, bedauert Jürgen Steinmetz, „aber wir wollen keine Schule für eine kleine elitäre Gruppe werden“. Was genau die Eltern aufbringen müssen, soll sich in etwa an den Kitagebühren orientieren.

Auch einen Förderverein gibt es bereits. Erstes Projekt ist die Renovierung des Schulgebäudes an der Alsstraße, „das kann ein bisschen Farbe vertragen“, sagt Daniela Bornträger lachend.

(Report Anzeigenblatt)