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Fans bleiben ihrer Borussia treu

Fans bleiben ihrer Borussia treu

Das WDR5-Stadtgespräch am Donnerstagabend im Borussia Park packte ein heißes Eisen an: den Kommerz im Fußball. „Über Geld oder Liebe - Wofür steht der Fußball heute?“ diskutierten mit dem Publikum in der gut gefüllten Sportsbar Geschäftsführer Stephan Schippers, Sportdirektor Max Eberl, Bloggerin Sue Rudolph und der Autor Christoph Ruf.

WDR5-Frau Judith Schulte-Loh hätte den Abend etwas glücklicher beginnen können, als sie Stephan Schippers als Geschäftsführer von „Borussia Dor...“ vorstellte. Ob es an dem Freudschen Versprecher lag? Man weiß es nicht. Die Moderatorin und der Geschäftsführer von Borussia Mönchengladbach lagen an diesem Abend jedenfalls nicht immer auf einer Wellenlänge.

Gehören Fußball und Geld zusammen? Für das anwesende Publikum ließ sich der Zusammenhang nicht von der Hand weisen, allerdings überwog bei den Fans immer noch die Liebe zum Verein, also zur Borussia. Sogar der Oberbürgermeister bekommt immer noch eine Gänsehaut, wenn im Stadion die „Elf vom Niederrhein“ läuft, wie Hans Wilhelm Reiners bekannte. Als OB freue er sich natürlich über die stabile wirtschaftliche Basis des Verein, „damit sind für uns als Stadt auch Arbeitsplätze und Steuereinnahmen verbunden“.

Vier Milliarden Euro Umsatz in der 1. und 2. Bundesliga (2017) – Fußball ein knallhartes Wirtschaftsbusiness? Will man guten Fußball zeigen und europäisch mitspielen, braucht man finanzielle Einnahmen, „aber bei uns steht der Fußball im Mittelpunkt“, betonte Sportdirektor Max Eberl. Ablösesummen von 222 Millionen Euro wolle Borussia perspektivisch nicht sehen, „das machte den Sport nicht besser“, ergänzte Schippers.

Christoph Ruf, Autor des Buches „Fieberwahn - wie der Fußball seine Basis verkauft“, war dennoch überzeugt davon, dass die Transfersummen und die Spielergehälter steigen werden. Kritisch sahen die Zuschauer die Zerstückelung des Spieltages und die Bezahlabos, um alle Spiele im TV verfolgen zu können. Hier ginge es nur um wirtschaftliche Interessen.

(Report Anzeigenblatt)