Erst checken, dann grillen

Erst checken, dann grillen

Nächsten Donnerstag ist Vatertag, der Grilltag schlechthin, und viele Grillspezis glauben, mit einem Gasgrill seien sie auf der sicheren Seite. Detlef Poullie, Dozent für Versorgungstechnik, erklärt, worauf man achten muss, damit einem der Grill nicht um die Ohren fliegt.

Detlef Poullie hat in Mönchengladbach als Dozent für Versorgungstechnik nicht nur mehr als 2 500 Installateure ausgebildet, er ist auch seit geraumer Zeit als Fachmann in Service-Sendungen bei WDR, RTL und ZDF zu sehen. Bei einem solchen Dreh ging es vor einigen Wochen, wie in diesem Artikel, um die Sicherheit von Gasgrills. Und wie der Teufel es will, passierte ausgerechnet beim RTL-Dreh bei Poullie auf der Terrasse ein Unfall, der nochmal glimpflich ausging: Poullie selbst züngelten von hinten die Flammen am Hemd, als er vor dem - ausgeschalteten - Gasgrill in die Kamera sprach. Nur ein Hechtsprung und das Schließen des Gashahns an der Flasche, die zum Glück nicht wie üblich im Grill stand, verhinderte Schlimmeres. „Wahnsinn, alle Schalter standen auf Aus und trotzdem war die Flamme noch an - schlecht zu sehen im Sonnenlicht“, sagt Poullie.

Was wie ein schlechter Scherz klingt ist seit 2017 Gesetz: Besitzer von Gasgrills müssen diese neuerdings alle zwei Jahre vom Fachmann überprüfen lassen, andernfalls zahlt die Versicherung nicht, wenn etwas passiert - wie etwa jener Beinahe-Unfall bei Poullie auf der Terrasse oder Mitte März, als in Winnenden ein Grillabend im Wintergarten einen Sachschaden von 300 000 Euro verursachte und eine ganze Familie heimatlos machte.

Und es kommt noch „besser“: Manche Hersteller von Gasgrills - sogar im 900-Euro-Bereich - setzten auf ganz billig, wenn es um das Zubehör gehe, so Poullie. Wichtig sei nicht, was auf dem Grillrost liegt, sondern was beim Grill „unter der Haube“ sei, so Poullie. „Druckregler mit gefälschten CE-Zeichen und Gasschläuche, die bestenfalls als Gartenschlauch taugen und mitunter schon seit Jahren abgelaufen sind, finden sich immer wieder im Packungsinhalt auch hochpreisiger Gasgeräte“, hat Poullie heraus gefunden. Und die Hersteller entzögen sich jeder Verantwortung, indem sie im „Kleingedruckten“ darauf hinwiesen, dass man den Grill nur nach Prüfung durch einen Fachmann in Betrieb nehmen solle. „Eine Unverschämtheit“, findet Poullie. Wer übrigens den selben Grill für das Sommerfest des Fußballvereins einsetzt, unterliegt nochmal strengeren Vorschriften...

(Report Anzeigenblatt)