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Der Sperrmüll der Anderen

Der Sperrmüll der Anderen

Wolfgang Meurers hatte brav zehn Kubikmeter Sperrmüll angemeldet, weil er eine Wohnung auflösen musste. Am nächsten Morgen traute er seinen Augen nicht – und zweifelte später am gesunden Menschenverstand.

Jahrelang pflegte der Bezirksschornsteinfeger einen Bekannten und als der jetzt starb, fühlte er sich verantwortlich für die Wohnungsauflösung. „Da sammelt sich über die Jahre eine beachtliche Menge an, wie das so ist.“ Möbel und andere Sachen schleppten er und Helfer auf den Gehweg der Hauptstraße hinunter und hoffte auf die Mags. Die erschien auch am nächsten Morgen, da war das Chaos auf dem Bürgersteig aber schon perfekt, Unbekannte hatten ihren Abfall einfach dazugestellt. Und die Höhe: Die Mags sammelte den zuerst ein und ließ Wolfgang Meurers wütend mit seinem angemeldeten Sperrmüll zurück. Was tun? „Ich habe bei Stadt, Ordnungsbehörden und Polizei angerufen, die Antwort war immer: Pech gehabt!“ Das müsste entsorgt werden! Das sah sogar Wolfgang Meurers ein, „schließlich kommen Menschen nebenan in die Shisha-Bar, da können Besucher stolpern und mich vielleicht für Unfälle noch haftbar machen.“ Schließlich schaute am späten Nachmittag doch noch ein Mags-Wagen vorbei. Die Müll-Detektive erklären dazu: „Die Fremdbeistellung ist nicht komplett zu vermeiden, man sollte erst ab 22 Uhr am Vorabend und bis 7.30 Uhr am Morgen rausstellen.“ In Extremfällen würden sie allerdings auch ermitteln, um die Verursacher zu finden.

(StadtSpiegel)