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Demo: 1. Mai nazifrei

Demo: 1. Mai nazifrei

Am Donnerstag hatten bereits 43 Vereine, Verbände und prominente Mönchengladbacher unterzeichnet und es werden ständig mehr: Das Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“ ruft für den 1. Mai gegen den geplanten überregionalen NPD-Aufmarsch in Mönchengladbach auf.

Die Demo startet um 11 Uhr am Hauptbahnhof.

 Das Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“ ruft zur Demo gegen den NPD-Aufmarsch auf (von links): Ferdinand Hören, Frank Taufenbach, Johannes Jungilligens, Ulas Sazi Sabzi und Torben Schultz.
Das Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“ ruft zur Demo gegen den NPD-Aufmarsch auf (von links): Ferdinand Hören, Frank Taufenbach, Johannes Jungilligens, Ulas Sazi Sabzi und Torben Schultz. Foto: Andreas Baum

Stadionsprecher Torsten Knippertz hat unterzeichnet, Regionaldekan Ulrich Clancett, der Verein HORST, der Volksverein, der DGB...die Liste ist lang. Sie alle wollen dem geplanten NPD-Aufmarsch am 1. Mai entschlossen entgegen treten. Ferdinand Hören, Vorsitzender der Theo-Hespers-Stiftung und Mitglied im Bündnis „Aufstehen! Für Menschenrechte - Gegen Rechtsextremismus“, Frank Taufenbach, IG Metall, Juso-Vorsitzender Johannes Jungilligens, Torben Schulz, Fraktionsvorsitzender Die Linke, und Ulas Sazi Sabzi, Die Partei, hatten als Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“ (#MSSQ) zum Pressegespräch geladen, um für die Gegendemo zu werben. „Leider ist zu erwarten, dass nicht nur die lokale rechte Szene beteiligt ist“, sagt der Juso-Vorsitzende Johannes Jungilligens.

In den letzten Wochen seien widerwärtige Nazi-Flyer zu angeblichem Asylbetrug in Mönchengladbacher Briefkästen gelandet, so Jungilligens. Dem wolle man mit breitem bürgerschaftlichem Engagement entgegen treten. „Es wird ausdrücklich gegen Fremde gehetzt, und das auch noch vor dem Hintergrund der schlimmen Ereignisse im Mittelmeer“, so Frank Taufenbach. „Welches heuchlerische menschenverachtende Bild diese neuen Nazis abgeben!“, empörte sich auch Ferdinand Hören und erinnerte daran, dass viele deutsche Flüchtlinge schon in den Anfängen der Nazizeit in anderen Ländern um Asyl betteln mussten. „Deswegen haben die Väter des Grundgesetztes das Asylrecht verankert“, sagt er.

Torben Schultz lobte einmal mehr, dass es in Mönchengladbach eine breite Bewegung an ehrenamtlichen Helfern gebe, die sich in den Asylbewerberheimen engagiere. „Und da kommt eine NPD und glaubt, sie könne diese Menschen umdrehen“, empört er sich. „Wir als Bündnis wollen den Ehrenamtlern auch den Rücken stärken.“ Mönchengladbach sei eine weltoffene multikulturelle Stadt, dieses völkische Klein-Klein werde es hier nicht geben, ohne dass die Stadt sich dagegen stelle..

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Ulas Sazi Sabzi hat als offizieller Demo-Anmelder unter dem Motto „1. Mai nazifrei“ breitflächig Demowege genehmigen lassen, weil man nicht genau weiß, wo der NPD-Aufmarsch lang gehen wird. Dass die Polizei diese großräumige Anmeldung an zwölf verschiedenen Punkten in der Stadt nicht dazu genutzt hat, um die NPD-Demonstranten einzuschränken, bedauert das Bündnis. Stattdessen müsse die Gegendemo teilweise ausweichen. Das Bündnis hofft auf 2 000 oder mehr Gegendemonstranten, damit die NPD vom Bahnhofsvorplatz gar nicht erst weg kommt. „Wir wollen lautstarken Protest und wollen alles tun, um eine Eskalation zu verhindern, sagt Frank Taufenbach.

(Report Anzeigenblatt)