Alle 30 Sekunden Rohrbruch

Alle 30 Sekunden Rohrbruch

Ein Rohrbruch verursacht in so mancher Wohnung ein Endzeitszenario mit immensen Kosten. Wer die trägt, wie man das Schlimmste verhindern kann und woran man erkennt, ob der Installateur fachkundig vorgeht, verrät Detlef Poullie, Dozent bei der Kreishandwerkerschaft.

Der Installateurmeister ist seit Jahren für ZDF, RTL und unseren Verlag Berater in Sachen Versorgungstechnik.

Die Schuhe schwimmen über den Flur, die Tapete rollt sich von den Wänden, das Parkett quillt auf: Es gibt kaum etwas, das eine Wohnung so zerstören kann, wie ein Wasserschaden. „Alle 30 Sekunden gibt es in Deutschland einen Wasserschaden, in der Regel durch Rohrbruch“, sagt Detlef Poullie, Dozent für Versorgungstechnik bei der Kreishandwerkerschaft und seit Jahren für RTL, ZDF und unseren Verlag als Experte tätig.

Gerade war Poullie für das ZDF-Verbrauchermagazin „WISO“ im Einsatz und hat zusammen mit einem Lockvogel festgestellt, dass leider die eigenen Kollegen mitunter noch eins drauf setzen, indem sie ohne technisches Messgerät gleich zum Thema Wand aufstemmen kommen, um den Fehler zu finden. „Mindestens 70 Prozent meiner Installateurskollegen haben keine Messgeräte“, kritisiert Poullie. Dabei könne man mit einem Feuchtigkeitsmessgerät, Infrarotkamera und anderen elektronischen Helfern im Zeitalter der Digitalisierung so einem Schaden schnell auf die Spur kommen - ohne gleich mit Hammer und Meißel ans Werk zu gehen und damit die Kosten durch eine notwendige Badsanierung für den Kunden noch zu erhöhen.

Bevor der Installateur gerufen werde, solle man als Betroffener aber ohnehin die Versicherung anrufen, so Poullie. Für die Schäden durch einen Wasserrohrbruch am beweglichen Mobiliar sei die Hausratsversicherung zuständig. Und die schicke in der Regel einen Leckorter vorbei, der mit entsprechendem Gerät in etwa einer halben Stunde so eine Leckage finden würde. Erst dann sei es sinnvoll, einen Installateur zu beauftragen.

Am allerbesten aber ist es, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Was die meisten nicht wissen: Urlauber sind verpflichtet, dafür zu sorgen, dass alle sieben Tage jemand kontrolliert, ob noch alles im grünen Bereich ist. „Deshalb am besten Wasser abstellen, wenn man in Urlaub fährt“, rät Poullie. Oder noch besser: Einen Leckageschutz einbauen, der einen Rohrschaden schnell erkennt, automatisch das Wasser abstellt und eine Alarmmeldung an eine verantwortliche Person aussendet.

(StadtSpiegel)