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„Schön, wenn es dynamisch wird“

„Schön, wenn es dynamisch wird“

Beim Social Groupwork kommen die Schätze der Gruppe zutage, weiß Tanja Schmitz-Remberg. Ziel für die Teilnehmer sind mehr Handlungskompetenz und souveränes Auftreten.

„Schon das Ambiente ist ein Glücksfall“, freut sich Tanja Schmitz-Remberg auf eine weitere Runde der Fortbildung Social Groupwork im Bettrather Haus der Familienbildungsstätte (FBS), ruhig gelegen hinter der Herz Jesu-Kirche. „Ideal auch für unsere so genannten Fach-Spaziergänge, die haben Tradition und gehören unbedingt zum Programm“, lächelt die Diplom-Sozialpädagogin und Lehrbeauftragte diverser Hochschulen.

Zusammen mit ihrem Team führt Tanja Schmitz-Remberg ab November (Info-Abend am 22. Oktober) die Intensivausbildung durch, die sich an alle wendet, die Gruppen und Teams beraten, begleiten, leiten: „Das können Fachkräfte aus dem sozialen Bereich, aus lehrenden und ausbildenden Berufen ebenso sein wie IT-Manager. Arbeit findet häufig in und mit Gruppen statt“, sagt Tanja Schmitz-Remberg und weiß um die oft hochkomplexen Aufgaben, die Teamwork mit sich bringt: „Die Gruppe als Ganzes am Laufen halten und gleichzeitig auf den Einzelnen eingehen – schon das allein ist ein Balanceakt.“ Beobachtungen, die FBS-Fachbereichsleiterin Andrea Gestermann teilt: „Wunsch und Wirklichkeit können sehr auseinanderdriften, denn Gruppen erzeugen ihre eigene Realität. Das geht dann schnell auf Kosten der Arbeitsergebnisse.“ Tanja Schmitz-Remberg bestätigt: „Gruppen können einem schon mal um die Ohren fliegen – und lassen den Leiter angeschlagen und ratlos zurück.“ Was schade sei, denn: „In Gruppen kann man von und miteinander lernen. In jeder gibt es eine Weisheit zu nutzen, Schätze zu heben.“

Schätze, die sich vielleicht zunächst als Zoff offenbaren? „Genau das. Konflikte haben immer auch etwas Positives“, nickt Tanja Schmitz-Remberg und schmunzelt: „Ich mag es, wenn Gruppen dynamisch sind.“ In der Gruppe lernen, wie es ’draußen’ funktioniert: In der Intensivausbildung Social Groupwork („Mit inkludierter Supervison als Bonbon...“) mit 230 Unterrichtsstunden, verteilt auf sieben Wochenenden, erwartet die Teilnehmer ein Mix aus Vorträgen, wechselnden Arbeitssettings, Elementen der Spiel- und Theaterpädagogik: „Persönlichkeitsentwicklung inbegriffen“, sagt Tanja Schmitz-Remberg. „Wobei niemand umgemodelt wird – es geht darum, das zu stärken, was schon da ist.“

Mit welchen Fragen die Teilnehmer kommen, fasst Andrea Gestermann zusammen: „Wie gehe ich mit Widerständen, Ablehnung um? Wie gelange ich zu mehr Selbstvertrauen, werde ich gelassener?“ Tanja Schmitz-Remberg schmunzelt: „In der Ausbildung kommen unterschiedlichste Charaktere zusammen, Eigenbrötler trifft Entertainer.“

Der Weg zum zertifizierten Groupworker führt in acht Blöcken zu einem „individuellen, an Ressourcen orientiertem Leitungsstil“, gearbeitet wird in Kleingruppen: „Wir überprüfen uns zwischendurch immer wieder selbst. Der Lernprozess ist das ganz Wichtige“, betont Tanja Schmitz-Remberg. Freut Sie sich ihrerseits auch in der dritten Fortbildung noch auf eigene Aha-Erlebnisse? „Aber klar! Was da an Experimentierfreude aufkommt, davon nehme ich mir gerne was mit.“

(Report Anzeigenblatt)