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„Radsport ist ein Fest für alle !“

„Radsport ist ein Fest für alle !“

Siegbert Zimmer ist Tour-verrückt - und das schon seit mehr als 60 Jahren. Anlässlich der Tour de France veranstaltet der Kfz-Sachverständige am 2. Juli auf der Burggrafenstraße 101 einen Lady Sprint und hat ARD-Experte und Tour-Kultkommentator Herbert Watterott zu Gast.

Auf dem Odtimerhof von Siegbert Zimmer auf dem Angerweg in Rickelrath kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Auf rund 2 000 Quadratmeter hat er sich ein kleines Velodrom aufgebaut. Und natürlich steht dabei in diesem Jahr alles im Zeichen der Tour. Auf dem Boden ist die Landkarte Frankreichs mit dem Etappenplan der Tour aufgemalt, Plakate von Tourlegenden hängen an den Wänden, selbst die Stahlträger sind gelb gestrichen und die Frankreich-Flagge ist allgegenwärtig.

 Foto: David Friederichs
Foto: David Friederichs

Seit der heute 76-jährige ein kleiner Junge ist, ist er vom Radsport fasziniert. Jahrelang fuhr er selber aktiv als Amateur Rennen. 1958 fuhr er als 17-jähriger mit dem Rad von Mönchengladbach zur Weltausstellung nach Brüssel. 25 Jahre später nahm er an einem Etappenrennen in Frankreich teil - 150 Kilometer mit 3 300 Höhenmetern. „Da habe ich Nachfühlen können, wie sich die Fahrer bei der Tour de France fühlen.“

Die Tour de France hat Zimmer nie losgelassen, fünf Mal war er selber vor Ort, an den berühmten Anstiegen zum Galibier, Tourmalet oder Aubisque feuerte er seine Idole an und war insbesondere von der Stimmung rund um die Tour begeistert. „Die Tour ist ein Fest für alle“, erzählt Zimmer.

Und genau ein solches Fest will er nun auch am 2. Juli in seinem KFZ-Sachverständigenbüro an der Burggrafenstraße 101 feiern, wenn die Tour genau an seiner Haustüre vorbeiführt. „Die Tour in Mönchengladbach - das habe ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können. Daher war sofort klar, dass ich etwas machen werde“, sagt Zimmer mit einem breiten Grinsen. Von seinem Büro aus hat man der perfekten Blick auf das Fahrerfeld, das von der Sternstraße nach links auf die Hittastraße abbiegt. „Genau nach der Kreuzung werden wir den inoffiziellen Bergpreis vom Monte Vith ermitteln“, so Zimmer. 6 666 Zentimeter liegt der, so Zimmer, über dem Meeresspiegel. Ermitteln wird den Sieger Robert Matwew, ehemaliger Radrennfahrer, der zusammen mit einigen ehemaligen Profis vor Ort ist. Die Startnummer des Siegers wird Zimmer anschließend in Geld umwandeln, und diesen als Sachpreis für den Drittplatzierten der Bezirksmeisterschaft im Oktober in Breyell spenden. „Vor 60 Jahren bin ich selber dort Dritter geworden“, erklärt er den Grund der ungewöhnlichen Aktion. Doch damit ist der Tour-Tag bei Siegbert Zimmer noch lange nicht vorbei. Die gesamte Etappe bis Lüttich wird von ARD-Experte und Tour-Kultkommentator Herbert Watterott live vor Ort kommentiert, zu sehen ist diese auf einem großen Fernseher. In den Räumlichkeiten wird dann der Lady Sprint ausgetragen. „Hier können sich alle Frauen, egal ob mit Radsporterfahrung oder nicht, auf zwei Rennrädern miteinander messen“, so Zimmer. Dafür hat Zimmer zwei Rennräder auf Walzen montiert und mit einem Geschwindigkeitsmesser miteinander verbunden. Gefahren wird im K.o.-System, moderiert wird der Sprint von Heidi Matwew, ehemalige Deutsche Meisterin und Siegerin der Six Days Berlin.

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Und dann? Nach der Tour ist vor der Tour, also wird Zimmer vom 3. bis 23. Juli an jedem Tag sein Velodrom für die Öffentlichkeit Zugängliche machen und ab 14 Uhr zum Tour-Treff auf den Angerweg in Rickelrath einladen. Auch hier wird täglich eine Sprintwertung ausgefahren. Zu sehen ist dann übrigens auch ein Renault Celtaquatre aus dem Jahr 1937, der extra für die Tour umgestaltet wurde.

(Report Anzeigenblatt)