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100 Jahre „Wasser marsch“

100 Jahre „Wasser marsch“

Die Freiwillige Feuerwehr Broich feierte ihren 100. Geburtstag mit einem Festakt im Pfarrheim und einer selbst gestalteten Messe in der St. Rochus Kirche in Broich-Peel. Viele kamen zum Gratulieren – und auch NRW-Innenminister Herbert Reul schloss sich den Gratulanten mit einem persönlichen Schreiben und einer Urkunde an.

Offiziell ist 1919 das Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Broich. Doch schon anno 1876 gab es in der Ortschaft eine Feuerwehr, deren Einsatzkräfte damals von Volkesmund als „die Schlauchmänner“ bezeichnet wurden.

Der Chronist weiß hierzu eine kleine Geschichte zu erzählen: Der erste Brandmeister war Arnold Fegers, der die Wehr circa zwölf Jahre führte. Als er den Übungsdienst, der nach altem Brauch immer mit einem weitaus gemütlicheren Teil endete, lange Zeit vernachlässigte, brachten einige gewissenhafte „Schlauchmänner“ dies durch pflichtbewusste Ermahnungen gegenüber dem Brandmeister zu Ausdruck. Doch es half nichts. So griffen die Wehrmänner zu einer Abhilfe: Die Verschworenen füllten die hölzerne Kufe und die Schläuche mit Wasser und schlichten damit zum Haus ihres müden Brandmeisters. Als alles zum Angriff fertig war, blies ein Hornist das Brandhorn. Sekunden später stürzte Arnold Fegers in Nachthemd und Helm aus dem Haus, wo er sehr nass empfangen wurde. Brandmeister Fegers war jedoch ein schlechter Spaßversteher, denn auf Grund dieses Wasserstreiches kam es zur Auflösung der Wehr.

Um 1916/17 gründete der Rheindahlener Bürgermeister Bornes eine „Pflichtfeuerwehr“ und machte sich selbst zum Leiter dieser Einheit. Wenn Wehrmänner zu den häufig angesetzten Übungen nicht erschienen, wurde dem Fehlenden eine Strafe in Höhe von fünf Mark an die Stadtkasse aufgebrummt. Entschuldigungen wurden nicht angenommen; die Sitten waren damals also sehr hart.

Seit 2010 ist Bernd Rademakers Einheitsführer der FF Broich. Er führt die derzeit 28 aktiven Wehrleute. „Wir haben 15 Einsätze im Jahr“, erzählt Rademakers, „und jedermann weiß, dass die Broicher Feuerwehr nicht nur bei Löscharbeiten gerufen wird. Wir haben gerade viel in stürmischen Zeit zu tun, außerdem werden wir zu so manchem Wasserschaden gerufen.“

Zum Festakt im Pfarrheim hatte die FF Broich jede Menge Gäste, benachbarte Einheiten und politische Prominenz eingeladen. Für den verhinderten Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners war Bürgermeister Michael Schroeren erschienen. Auch Bezirksvorsteher Arno Oellers sowie Matthias Engel, Beigeordneter der Stadt und Dezernent der Feuerwehr, nahmen an den Festlichkeiten teil und lobten das Engagement der Broicher Feuerwehr. Sogar Innenminister Reul schickte seine Dankesworte. Und für den Bundestagsabgeordneten Dr. Günter Krings, der die Schirmherrschaft zum Jubiläum übernommen hatte, war nicht nur das Grußwort, sondern auch das persönliche Erscheinen eine Selbstverständlichkeit. So hob er in seiner Ansprache die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren an Ort und Stelle hervor: „Die Freiwillige Feuerwehr ist eine der größten, wenn nicht sogar die größte Bürgerbewegung in unserem Land. Wir können stolz auf diese Männer sein“, sagte Krings.

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Abschließend beförderte Feuerwehr-Chef Jörg Lampe noch einiger Broicher Feuerwehrmänner, bevor man geschlossen in St. Rochus eine Messe feierte, die musikalisch vom Jugendblasorchester Günhoven begleitet wurde. Mit einem Kameradschaftsabend fand der Festtag der FF Broich einen gelungenen Abschluss.

(Report Anzeigenblatt)